Montag, 21. Dezember 2015

WunschKind


Als ich im Januar diesen Jahres nach Kaufbeuren fuhr,
um mit den Damen des für Luca zuständigen Jugendamtes
über die Besuche bei Luca zu sprechen,
traf ich anschließend auch Lucas Tante.


Sie war ja diejenige,
die am 24. Oktober 2014 uns darüber informierte,
dass Luca nach dem Aufenthalt in der Psychiatrie
nun in einem Heim lebe.
Wenn wir uns träfen, so meinte sie,
werde sie mir noch einiges erzählen,
was Luca geschehen sei.
Das tat sie denn auch,
als wir in Kaufbeuren in einem Café zusammen saßen.


Eine Einzelheit aus noch viel früherer Zeit
erzählte sie mir auch an diesem 19. Januar 2015.
Ihre Schwester, Lucas Mutter, habe sie, 
als diese mit Luca schwanger war, gefragt,
ob sie, die Tante, bereit wäre, Luca zu sich zu nehmen.
Sie, die Mutter, wolle ihn nicht,
ihn jedoch auch nicht abtreiben.



Du!
Deshalb bist du UNSER Wunschkind geworden und geblieben.





*

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Gute Nachricht

Anfang November habe ich hier im Blog die Geschichte 
eines jungen syrischen Mädchens erzählt. 
Sie ist in Bayern in einem Heim; 
ihre Schwester mit Familie lebt hier bei uns in Lambrecht. 
Beide wünschen, dass die jüngere fortan bei ihrer Schwester leben kann.
Die ältere soll ihre Vormündin werden.

Nach einigen Telefonaten und Mails 
wurde das vom Jugendamt in Bayern in die Wege geleitet. 
Der Antrag liegt allerdings noch zur Bearbeitung beim hiesigen Amtsgericht.

In einer Mail aus Bayern heißt es heute:

"Wir haben das Amtsgericht Neustadt an der Weinstraße 
um Amtshilfe bzgl. der Vormundschaft gebeten, 
diese wird auch erteilt, aber leider erst nächstes Jahr.
 Nichtsdestotrotz möchte ich T. zur Schwester lassen, 
da es ihr großer Wunsch ist. 
T. wird am 23.12.15 zur Schwester ziehen." 

Die ältere Schwester und ihr Mann sind bei mir im Deutschunterricht.
Als ich ihr heute die gute Nachricht erzähle 
und den 23. Dezember als Termin benenne, 
strahlt sie mich - sie ist Muslimin - über das ganze Gesicht an:

"Before Christmas!"




Montag, 14. Dezember 2015

"ausgeliefert" - jetzt online

"In fremden Händen":
Lucas und fünf andere Leidensgeschichten sind jetzt hier online  im Süddeutsche Zeitung Magazin zu lesen.

Ich bezeuge, dass Lucas Geschichte noch schlimmer war, als hier beschrieben werden konnte. Und ich bezeuge, dass ich seit vielen Jahren als Pflegemutter mit Jugendämtern arbeite und ein solches Drama bisher nur einmal vorkam.
Ich habe außerdem sowohl bei der Veröffentlichung in unserer regionalen Zeitung als auch der Landesschau des SWR erlebt, dass das Jugendamt selbstverständlich befragt und um Stellungnahme gebeten wurde, dies jedoch kommentarlos verweigerte.

Stefanie Rabenschlag






Sonntag, 13. Dezember 2015

wer wohl was weiß

 Ich habe große Probleme mit dem Begriff »Kindeswohl«, 
der ja im Zentrum des Kindschaftsrechts steht. 
Der Begriff eröffnet in einem Verfahren
über die Rechte des Kindes ein Lottospiel.
Die konkrete Ausfüllung des Begriffs durch Sozialarbeiter,
 Richter oder Sachverständige ist für große wie kleine Bürger 
schlicht nicht voraussehbar. 
Wer »Kindeswohl« verwendet, 
wird immer seinen eigenen Wertmaßstab, 
seine subjektiven Vorstellungen zugrunde legen. 
Die Gefahr ist groß, dass es dem Kind und seiner Familie 
nach solchen Entscheidungen schlechter geht als vorher. 
Damit verschwindet aus dem Blick, 
mit welcher konkreten Unterstützung die für das Kind Verantwortlichen 
ihre Aufgabe künftig meistern können.


Hans-Christian Prestien, ehemaliger Richter,
im Süddeutsche Zeitung Magazin, Ausgabe 50, 2015:
"In fremden Händen"




Freitag, 11. Dezember 2015

"In fremden Händen"



Heute erscheint Lucas Geschichte im Magazin der Süddeutschen Zeitung!!!
Ausgabe 50 im Jahr 2015!
Zusammen mit fünf anderen Leidensgeschichten!
Digital im SZ Magazin.
Süddeutsche Zeitung kaufen!
Titelgeschichte lesen!
Teilen!
Danke!


    


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Freitag, 4. Dezember 2015

Lesen Sie selbst!

"...Was folgt daraus? Der rechtliche Familienbegriff weitet sich; er löst sich von der klassischen Familie. Familie ist für das neue Recht jeder Ort verlässlicher Bezugspersonen."


Süddeutsche Zeitung von heute.

Dienstag, 1. Dezember 2015

Es steht fest.



Mit jedem Schritt,
mit jedem Griff,
mit jedem Wort
ist was geschehn.

Es bleibt das Wort,
es bleibt der Griff,
es bleibt der Schritt
für sich bestehn.


Alfred Baur