Dienstag, 5. Mai 2015

zu Speyer am Rhein


Im Oktober 2011 wurde in Speyer beim Amtsgericht verhandelt.
Das Kind lebte zu diesem Zeitpunkt schon fast drei Jahre ohne Unterbrechung bei uns.
Ein Herr Jürgen Stapelmann, Diplompsychologe aus Mainz, hatte ein "gruseliges" (so unser Anwalt) Gutachten von 150 Seiten verfasst,
ein Schriftstück, aus dem sich jeder ein ihm passendes Sätzchen ziehen konnte.
Mit unserer Familie hatte er dafür vierundzwanzig Stunden verbracht,
vermutlich mit der Herkunftsfamilie ebenso viele.
Literaturangaben hatte das Werk keine.
Wir haben es irgendwann verbrannt
und seine Asche dem Speyerbach mitgegeben,
der durch Lambrecht fließt und in Speyer in den Rhein mündet.



In dieser Verhandlung gab es eine Partei aus
Herkunftseltern, Jugendamt, Verfahrensbeistand und Gutachter;
und eine andere Partei:
wir und unser Anwalt.
Der Richter Wein hatte sich bis zur Verhandlungspause von der schriftlichen Stellungnahme unseres Anwalts überzeugen lassen und wollte "das Kindl losse, wu's is"
(Das Kind lassen, wo es ist; den Verbleib anordnen).
Da erhob sich gewaltig und auf uns schimpfend die Gruppe der Antragsteller
und kippte die Meinung des Amtsrichters.
Sein Beschluss wollte jetzt das Kind binnen vier Wochen in die Herkunftsfamilie führen.
Dagegen legten wir Berufung ein.




Nach dem Verschwinden des Kindes im Oktober 2012
stellten wir unter anderem den Antrag auf Kontakt mit dem Kind.
Dadurch erfuhren wir,
dass die Herkunftsfamilie nach Bayern verzogen war
und erhielten beim Amtsgericht Speyer die neue Adresse.
Im November 2013 fand dafür die Verhandlung beim zuständigen Amtsgericht
in Bayern statt, in der - zwei Jahre später - der dortige Richter immer noch aus dem "gruseligen" Gutachten zitierte und damit z.B. so argumentierte:
Frau Rabenschlag habe sich an das Kind gebunden
wie eine Mutter an ihr behindertes Kind.

(Sollte unter Strafe gestellt werden ;-) ...)




In Speyer frafen sich anfangs die leibliche Mutter und das Kind in meiner Begleitung 
zu ganz zwanglosen, unbegleiteten Umgangskontakten.




Und die Hauptsache:
In Speyer ist das Kind geboren.






Fotos: Speyer am Rhein, Kaiserdom, Einhornbrunnen von Gernot Rumpf, Straßenszenen

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