Samstag, 3. Mai 2014

Mir träumte in der Nacht,


dass wir uns weinend in die Arme fielen, 
das Kind und ich.

Ich war in einem Raum, eine Art Besucherzimmer vielleicht -
es kann sein, dass einige Spielsachen in einer Ecke standen -
und das Kind wurde gebracht
an der Hand einer großen, schmalen Frau.

Er trug eine dicke Winterjacke.
Sie erinnert mich an eine Jacke,
die mein großer Sohn als Kleinkind trug.

Das Kind im Traum ist bleich mit ängstlichen, fast stumpfen Augen.
Dann sieht es mich.
Es hält die Hand der schmalen Frau fest und blickt unsicher zu ihr hoch.
Dann weint es,
und ich weine.
Wir schließen uns in die Arme.


*


Wegen einer Untersuchung verbrachten das Kind und ich am 4. Oktober 2012 eine Nacht im Krankenhaus.

Es hatte beim Aufnahmegespräch eine Szene gegeben,
die so gravierend war,
dass der diensthabende Arzt das dem Jugendamt Rhein-Pfalz-Kreis meldete
und im Entlassbericht ausführlich vermerkte.
Der Vormund des Kindes beim Jugendamt sowie die Mitarbeiter des Ludwigshafener Zentrums für individuelle Erziehungshilfen waren also darüber informiert.


Wie alle Warnreaktionen des Kindes auf den drohenden Abbruch 
seiner vierjährigen Lebensbindung an uns, seine soziale Familie,
wurde auch dieser "Schrei" ignoriert.

*




*


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