Mittwoch, 22. Januar 2014

Luis hat große Wäsche.


Seit dem 15. Januar 2014 mischt ein kleiner Mensch,
er sei hier Luis genannt,
seine 62/68er-Kleidung mit in unsere Wäschetrommel.
Nach einer Anbahnungszeit mit Besuchen im Krankenhaus
und vielen mediativen Versuchen,
einer hartnäckig sparsamen Dame der AOK Hechingen
etwas Großzügigkeit zu entlocken -
bisher nicht gelungen -
haben wir nun schon die erste gemeinsame Woche miteinander verbracht.
Die Nächte sind relativ friedlich,
abgesehen von Klein-Monitor, der hin und wieder gestillt werden will.
Luis selbst schreit noch stimmlos wegen langer Intubationszeiten.
Durch unser Haus brummen zwei Sauerstoffkonzentratoren -
einer in der Schlafetage, einer in der Wohnetage -
in der Lautstärke von Kühlschränken aus Urväterhausrat.
Einer der beiden muss nachts allein in einem Zimmer schlafen,
da er wohl beim letzten Gebrauch 
einem starken Raucher zu den letzten Atemzügen verholfen hat
(wird von der freundlichen Firma jedoch bald schon ausgetauscht).
An den Sauerstoffkonzentratoren hängen 10m bzw. 15m lange Schläuche,
die das unschätzbare Oxygen in die Kindernase transportieren
und eine nicht unbeträchtliche Unfallquelle bilden,
da sie sich wie Schlangen durch die Räume winden,
wo man geht und steht.
Ein weiteres, weniger langes Schläuchlein
transportiert handbetrieben Nahrung und Flüssigkeit ebenfalls in die Kindernase.
Die Kindernase inhaliert täglich zweimal,
wobei sich Luis dazu in aufrechte Position begibt
und ebenso aufrecht die Maske des Inhalators sich vor Mund und Nase hält.
Luis macht dreimal täglich seine physiotherapeutischen Übungen,
wozu er sich längelang auf den Tisch legt 
und hochmotiviert in Bauchlage das Köpfchen hebt.
Anschließend übt er mit seinen kleinen, doch kräftigen Däumchen
Druck auf bestimmte Punkte unter seinen Rippen aus
und notiert in der Dokumentationsmappe anschließend das Wort "Vojta".
 Luis nimmt regelmäßig seine Arzttermine wahr,
bisher vier in sieben Tagen: 
Kinderarzt zur Erstkontrolle,
Kinderarzt zum Impfen, 
Augenarzt wegen eventueller Sauerstoffentwöhnung,
Hausärztin wegen der Globuli ;-) ...
Auch beim Wechseln der Sauerstoffbrille und der Nasensonde
zeigt sich Luis für sein Alter schon recht selbständig
und befestigt die Bügel und Schläuche
 mit hautsanftem Klebematerial auf seinen Bäckchen.
Dass er seine Medikamente sorgfältig einnimmt,
muss nicht extra erwähnt werden.
Gegenüber seinem Pflegepersonal ist er aufmerksam und freundlich.
Als Letztes sei erwähnt,
dass Luis streng darauf achtet,
seine Windeln regelmäßig zu wechseln.


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5 Kommentare:

  1. Danke fürs Erzählen
    alles Gute
    Elisabeth

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    1. War doch Zeit! Ich konnte eine Zeitlang diese Seite gar nicht mehr anklicken. Nicht technisch, meine ich...

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  2. Der Kleine ist ja schon ganz schön "trabig" (beschäftigt) und ist bei euch in besten Händen, schön, dass es gleich vier immer bereite davon gibt! Beschützende Hände, die ihn liebevoll versorgen und jeden Tag ein wenig mehr wachsen lassen, hinein in ein Leben, das noch so viel vor hat mit ihm!

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    1. Diese Anfangszeit ist eine besondere! Vieles muss anders gemacht werden als gewohnt, und das ist ganz gut so...

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  3. Möge sich diese intensive Zeit mit "Verabredungen" bald in eine lockerere Zeit mit euch als Familie wandeln.
    Ja, gut so, dass er nun da ist und dass es anders ist.

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