Mittwoch, 21. November 2012

Was wir erleben:


„Das Kind wird mit seinen traumatischen Erfahrungen und den daraus folgenden Bedürfnissen nicht erkannt, verstanden und demzufolge auch nicht ernst genommen.“

„Die Situation des Kindes in den neuen haltgebenden Familien wird nicht ernsthaft berücksichtigt.“

„Reaktionen der Kinder auf solch tief greifende Verunsicherungen werden vorschnell als Irritationen zwischen Pflegefamilie und Herkunftsfamilie abgetan und münden in die Empfehlung an die Pflegeeltern, das haltsuchende Kind loszulassen. Vielfach wird die wahre Situation des Kindes nicht ernsthaft genug erkundet und damit bagatellisiert.“

„Die Hilfekonzepte vieler Jugendämter orientieren sich vorrangig an den Interessen der Eltern statt an denen des Kindes.
So werden nicht selten sehr häufige, verunsichernde Kontakte angeordnet, obwohl die Kinder dauerhaft in der Pflegefamilie beheimatet werden sollen oder schon sind.
Sozialraumorientierung, milieunahe Unterbringung und systemische Familienarbeit stehen als Begriffe dafür, dass die Kinder trotz ihrer schlimmen Erfahrungen eng mit der Herkunftsfamilie verbunden bleiben müssen und daran gehindert werden, sich sicher in der neuen Familie einbinden zu können.
Hierbei wird das Interesse von Eltern vorrangig berücksichtigt mit der Folge, dass den Kindern die Chance für eine gute Entwicklung erheblich erschwert wird. Oft ist die oberflächliche Erklärung zu hören, dass die Kinder, so sehr sie auch leiden, mit diesem Schicksal eben leben lernen müssen.“

(Alle Zitate: Landesverband für Kinder in Adoptiv- und Pflegefamilien in Schleswig-Holstein e.V., http://www.kiap-sh.de/)




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